Hier hab' ich so manches liebe Mal
Mit meiner Laute gesessen,
Hinunterblickend in's weite Tal,
Mein selbst und der Welt vergessen.
Und um mich klang es so froh und hehr,
Und über mir tagt' es so helle,
Und unten brauste das ferne Wehr
Und der Weser blitzende Welle.
Wie liebender Sang aus geliebtem Mund,
So flüstert es rings durch die Bäume,
Und aus des Tales offnem Grund
Begrüssen mich nickende Träume . . .
Da sitz' ich aufs Neue und spähe umher,
Und lausche hinauf und hernieder;
Die holden Weisen rauschen nicht mehr
Die Träume kehren nicht wieder;
Die süßen Bilder, wie weit, wie weit!
Wie schwer der Himmel, wie trübe!
Fahr' wohl, fahr' wohl, du selige Zeit,
Fahrt wohl, ihr Träume der Liebe.
Franz v. Dingelstedt.
urn:nbn:de:gbv:700-2-0002252-3
http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:700-2-0002252-3
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